Schmuckstück aus der DDR

[B.Zarr]

Hallo,

da Berichte aus Luxemburg immer großen Anklang finden, möchte ich mich auch einmal versuchen.

Seit einer Woche steht nun dieser Urvater der heutigen Vierbeiner in meiner Flippersammlung.

Name und Logo noch von Hand gemalt.

[B.Zarr]

Schon mit Backglas, aber noch ohne Motiv.

[B.Zarr]

Dem aufmerksamen Beobachter ist bestimmt schon aufgefallen, dass keine Flipperknöpfe vorhanden sind.

Diese und die dazugehörigen Flipper entstanden erst rund zehn Jahre später.

[B.Zarr]

Das gesamte Spielfeld ist mit einer dünnen Metallplatte überzogen.

Zusammen mit den Metallplättchen unter den farbigen Pilzen bildet sie den Kontakt der beim Überrollen der Kugel betätigt wird.

[B.Zarr]

Mit dem Kugelabschuss wird die Kugel feinfühlig möglichst so ins Spiel gebracht, dass sie in der oberen Mitte ihre Arbeit beginnt.

[B.Zarr]

Durch sanftes Anstoßen des Flippergehäuses kann man nun die Kugel so beeinflussen dass sie möglichst viele Pilze und Überrollkontakte berührt.

Ein Pilz bringt 1000 Punkte, ein Überrollkontakt 10000 Punkte.

Der zentrale Überrollkontakt mit Loch ergibt noch zusätzlich eine Extrakugel.

[B.Zarr]

Doch Vorsicht!

Lange vorm Flipperfinger gab es das Tiltpendel.

Und Dieses beendet das gesamte Spiel.

[B.Zarr]

Nun ein Blick auf die Innereien.

Einfach nur aufklappen!

[B.Zarr]

Wichtige Informationen für den Techniker.

[B.Zarr]

Das Herz, wichtigstes Teil des Automaten.

[B.Zarr]

Während des Spiels mit 6 Kugeln (ohne Extrakugel) wacht eine Schaltuhr darüber, dass die maximale Spielzeit nicht überschritten wird.

[B.Zarr]

Hiermit werden die Punkte gezählt.

[B.Zarr]

Bei 10000 Punkten schlägt noch zusätzlich die Glocke.

[yvette]

Hallo,

ich würde wetten bei Euch klingelt es neuerdings öfters!

Vill Spass

[B.Zarr]

Salut Yvette,

was für eine freudige Überraschung, HIER etwas von dir zu lesen.

Obwohl wir den Automaten eifrig füttern, klingelt es eher selten.

Die Federn, Pilze und Überrollkontakte sind so raffiniert angebracht, dass es gar nicht so einfach ist einen 10000 Punkte-Kontakt zu treffen.

Spielspaß ist garantiert.

Hersteller des Gerätes war Max Jentzsch & Meerz aus Leipzig um 1938.

Während den vergangenen 73 Jahren bekam der IMO Diamant wenigstens 6330 Spiele auf den Buckel.

Das wars

Ergänzungen und Anregungen sind erwünscht.

Helmut

[Xplorer]

Hallo Helmut,

schön mal Einblicke in so ein historisches Gerät zu bekommen, live habe ich so einen Vierbeiner noch nie gesehen - sieht auch toll restauriert aus. Die Metallplatte hatte doch sicher auch Flugrost usw. ?

Macht Appetit auf mehr Berichte

Grüße

Jan

[B.Zarr]

Hallo Jan,

ich bekam das Gerät in einem ordentlichen Zustand.

Die Metallplatte sollte man nur mit Handschuhen berühren, da sie nicht behandelt wurde und somit sehr empfindlich auf die Feuchtigkeit und Salze im menschlichen Schweiß reagiert.

Liebe Grüße

Helmut

[Skateball]

Da bekommt man direkt Lust, doch endlich mal den eigenen IMO Diamant aus der Garage zu holen und aufzubereiten...

Meiner ist leider nicht so gut erhalten, das Gehäuse-Furnier hat feuchtigkeitsbedingt etwas gelitten. Da muß ich mir mal in Ruhe eine geeignete Reparatur-Methode überlegen.

Außerdem fehlt am Schrittschaltwerk mind. ein Zahnrad.

Aber da an meinem IMO Weltflug auch zahnradmäßig was fehlt, kann man davon ausgehen, daß die Dinger irgendwie begehrt waren...

Viel Spaß mit Deinem Diamanten!

Gruß

Andreas

[asango1]

Toller Bericht!

Danke schön.

[B.Zarr]

Hallo Andreas,

gibt es abgesehen vom Backglass, größere Unterschiede zwishen dem IMO Weltflug und dem IMO Diamanten?

Bei Ebay wird zurzeit ein IMO Weltflug angeboten und der Verkäufer schreibt:

"IMO Weltflug nicht mit IMO Diamant vergleichbar"

Liebe Grüße

Helmut

[Skateball]

Ich habe die beiden Geräte noch nicht nebeneinander gehabt (Weltflug steht im Bunker, Diamant in der Garage), um alle Details zu vergleichen.

Neben einer etwas anderen Anordnung der Kontakttürme gibt es aber einen wichtigen Unterschied: der Weltflug (1937) hat in der Mitte unten nur einen Überroll-Kontakt, der Diamant (1938) hat dort ein Extraball-Loch (die Kugel wird unter dem Spielfeld wieder zum Ballheber geleitet).

Wobei optisch natürlich das Weltflug-Backglass mehr hermacht...

Gruß

Andreas

[Seb]

Hallo Helmut.

So detaillierte Einblicke hatte ich bisher auch noch nicht in so ein interessantes Gerät.

Eine Frage habe ich noch. Wie lang ist etwa die Laufzeit einer Kugel?

VG Seb

[Medusa]

da Helmut sich auf die anfallenden Ferien vorbereitet , hier also (@seb) meine Impressionen vom letzten Samstag

- lange läuft eine Kugel nicht, das Spielfeld ist relativ klein im Vergleich zB zu einem Bingo - gefühlte 15-20 Sekunden

- wie bei allen Spielen braucht man eine 'Einlaufzeit', dann findet man besser den Weg zu vielen Punkten respektiv zum interessantesten feature: X-ball

- ich liess mich schnell dazu verleiten, mit delikatem Stossen der Kugel den richtigen drift zu geben, TILT war garantiert...... von wegen 'nicht kippen' wie auf dem backglass vermerkt, meine Stösse waren meistens nicht delikat genug

kurz - das Spiel macht Spass

Jean-Claude