Steelstopper Geschrieben 25. Februar 2005 Geschrieben 25. Februar 2005 Was ist das besondere an 2K Lack . . . wo liegen primär die Vorteile zu "normalem" Lack (btw. was ist normal ?). Was ist Kunstharz- oder Acryllack im Gegensatz zu dem 2K und warum ist Lack auf Wasserbasis nie ein Thema ? Fragen, fragen . . . . . . Mario
MiB Geschrieben 25. Februar 2005 Geschrieben 25. Februar 2005 Hi Mario, hier mal einige bekannte Eigenschaften in Stichpunkten: 2K Acryllack aus dem Autobereich: widerstandsfähig, kristallklar (Klarlack), UV-beständig, vergilbt nicht, unempfindlich gegenüber den meisten Lösemitteln. Glanz- Trocken- und div. andere Eigenschaften können leicht individuell eingestellt werden. Basislack aus dem Autobereich - auf Lösemittelbasis: UV-beständig, vergilbt nicht, trocknet schnell seidenmatt auf, so ist ein Farbwechsel bei Ausbesserungsarbeiten schon nach 15-20 Minuten möglich. Basislack aus dem Autobereich - auf Wasserbasis: Hat im Prinzip die gleichen Eigenschaften wie der lösemittelhaltige Basislack. Kann mit Druckluft trockengeblasen werden und damit die Trocknung forciert werden, dann kommt man in etwa auf die gleiche Trockenzeit wie beim lösemittelhaltigen Material. Allerdings mit Vorsicht zu geniessen, da mit man die Farbe mit dem "normalen" Silikonentferner wieder abwischt. (Eigene Erfahrung ) Es sind auch noch einige andere Kleinigkeiten zu beachten wo das Material sehr empfindlich reagiert. Kunstharzlacke, Alkydharzlacke, Epoxylack: gut füllend (Mikrokratzer etc.), bis der Lack chemisch durchgehärtet ist vergehen Monate solange entweichen auch immer noch Lösemittel und der Lack ist reversibel. Lack vergilbt und ist nur bedingt UV-beständig. Klarlack ist honigfarbend. Acryltusche (Airbrushbereich - Schmincke, Magic Color und andere Künstlerfarben) Ist für Ausbesserungsarbeiten gut geeignet und mit den meisten Klarlacken überlackierbar. Benötigt aber meist einen weissen Untergrund. Seidenmatte "wässrige" Acryllacke "für Haus und Hof" aus dem Baumarkt. Eigentlich keiner Erwähnung wert. Ist gummiartig, nicht mit Klarlack überlackierbar - ausser wer Spezialeffekte mag (Risse etc.) PU Lacke (Das sagenumwitterte Varathane ist ein solcher Lack) Es ist wohl technisch nicht möglich dieses Material in gleichbleibender Qualität zu produzieren, sämtliche Leute die ich kenne und die dieses Material verabeiten haben mir darüber berichtet. Ein befreundeter Lackhändler der reichlich von diesem Material umsetzt hat bei fast jeder zweiten Lieferung (Fassware) andere Produkteigenschaften aufgrund Produktionsschwankungen. Warum das so ist kann der liebe Wo. sicher am besten erläutern. Es gibt Rezepturen wie Sand am Meer, für das genannte Varathane wurden unzählige Patente angemeldet und das Material ständig überarbeitet. Es gilt hier wohl leider die Regel: Die besten PU Lacke sind die mit einem Totenkopf auf dem Etikett. PU-Lacke sind auch von der Lagerstabilität her problematischer als alle anderen Lacke.
Steelstopper Geschrieben 25. Februar 2005 Autor Geschrieben 25. Februar 2005 Uff. Das ist erstmal sehr informativ, vielen Dank. Mario
Carbonteufel Geschrieben 26. Februar 2005 Geschrieben 26. Februar 2005 (bearbeitet) Wow, klasse erklärt - und ich habe wieder dazu gelernt! Gruß von der Putzfraktion Stefan Bearbeitet 26. Februar 2005 von Carbonteufel
AVO Geschrieben 26. Februar 2005 Geschrieben 26. Februar 2005 Klasse erklärt. Super Michael. Das klärt auch bei mir einige Fragen. Andreas
asango1 Geschrieben 27. Februar 2005 Geschrieben 27. Februar 2005 Danke Michael, SUPER KLASSE! wie gesagt, ich bringe kein verranztes playfield mit...
G*R*E*E*D Geschrieben 27. Februar 2005 Geschrieben 27. Februar 2005 Hi Micha, da hast Du auch für mich ein wenig mehr Licht in die dunklen Winkel meiner nicht vorhandenen Farben- und Lackkenntnisse gebracht. Was vielleicht an dieser Stelle noch ganz nützlich wäre, sind Verarbeitungshinweise zu den zu bevorzugenden Varianten. Im Speziellen interessiert mich da, ob es Sinn macht, den Klarlack mittels Rolle aufzubringen? Oder sollte man generell die Mehrkosten auf sich nehmen und das Playfield zum Lackierer seines Vertrauens bringen? Was mich ein wenig verunsichert, sind die Aussagen über noch nach Monaten auftretender Einfallstellen. Also Bereich, wo sich der Lack noch setzt. Gibt es spezielle Rezepturen, die diesen negativen Effekt zu vermeiden wissen? Wie man hier und auch im Pantone-Thread sieht, ist die Thematik der Lackrestauration doch sehr komplex. Daher werde ich auch in Zukunft zumindest die Klarlackarbeiten an entsprechende Spezialisten vergeben. Ich denke das Geld hierfür ist in jedem Fall gut angelegt. LG Sönke
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