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Geschrieben

Hallo,

hier wie angedroht die erste Threaderöffnung zur Restauration meiner beiden Neuen, zunächst der Williams FirePower. Ich werde hier etwas genauer alle Schritte dokumentieren, die ich im Laufe der Restauration machen werde. Für den FP habe ich mir folgende Dinge vorgenommen:

- Spielfeld reinigen, ausbessern und anschließend mit 2k-Lack versiegeln

- Gehäuse abschleifen, Gehäusebruch beheben, Löcher und Absplitterungen reparieren und neu lackieren

- Backbox wie Gehäuse behandeln, Platinen reinigen und ggf. in Stand setzten

- Backglass ausbessern und mit Klarlack versiegeln

- Allgemein: Alles reinigen und Verbrauchsmaterialien und defekte Teile ersetzen.

Angefangen wird natürlich mit dem Zerlegen. Im Grunde nichts spektakuläres, wichtig für mich war immer die Dokumentation, d.h. eine Digital Kamera oder ein brauchbares Fotohandy sind unerläßlich, es sein denn, man hat ein fotografisches Gedächtnis, mit dem ich leider nicht dienen kann.

Spielfeld, Backbox und Gehäuse habe ich bereits getrennt, hier gibt es eigentlich nichts zu beachten, da die Stecker in der Backbox, die mit dem Spielfeld verbunden sind alle kodiert sind und man daher später beim wieder zusammenbau eigentlich nichts falsch machen kann.

Nach dem das Spielfeld auf zwei Böcken abgelgt war, habe ich mit der Oberseite angefangen. Zuerst wurden die Plastikteile abschraubt und in einer separaten Box gelagert. Alle Metallteile wie Schrauben, Muttern usw. habe ich in eine weitere Box gelegt. Auf der Oberseite lassen sich alle Teile ohne weitere Probleme abbauen, erste Ausnahme sind die Schlagtürme: Zu deren Abbau muss man zuerst die Muttern für die Schagturmringe unterhalb des Spielfeldes lösen. Außerdem müssen an jedem Schlagturm die beiden Leitungen der Lampenfassungen unterhalb des Spielfelds durchtrennt werden. Danach kann man nach lösen der Schrauben im Schlagturmfuß den gesamten Schlagturm nach oben abziehen. Zweite Ausnahme sind die beiden Spulen oben auf dem PF, beim Firepower sind das je eine für den Ballauswurf und eine für den "kickback" auf der linke, unteren Seite des Spielfelds. Da an den Kabeln keine Stecker vorhanden sind und diese durch Löcher auf die Oberseite des Spielfeldes geführt sind, muss man diese entweder abkneifen oder ablöten. Vorher wieder die obligatorischen Bilder schießen, denn ein später falsch wieder angelötetes Kabel kann unter Umstanden schwere Schäden verursachen.

Nachdem alle von oben angeschraubten Teile entfernt waren, habe ich das Spielfeld umgedreht und mit dem entfernen aller Befestigungen unter dem Spielfeld begonnen. Gerade hier ist eine gute Dokumentation mit entsprechend vielen Bilder aus verschiedene Perspektiven hilfreich beim späteren wieder zusammenbauen. Alle Schrauben, Muttern und Metallteile wurde wiederum in einer separaten Box gelagert. Als Besonders lästig habe ich das entfernen der Tackernadeln für die Masseleitungen der GI empfunden. Dabei habe ich diese mit einem kelein Seitenschneider in der Mitte druchgeschnitten, das Kabel dann entfernt und anschließend die mit einem kleinen Schraubendreher hochgebogenen Enden mit einer Zange aus dem Spielfeld gezogen.

Die gelösten Teile habe ich an Ort und Stelle auf dem Spielfeld liegen gelassen und nach lösen aller Befestigungen wurde der gesamte Kabelbaum auf so auf ein Brett mit den Ausmaßen des Spielfelds gelegt, dass die Strucktur erhalten blieb und alle Teile da liegen blieben, wo sie auf der Unterseite des Spielfelds befestigt waren. Das macht das spätere wieder zusammenbauen um einiges leichter.

Da jetzt alle Teile unterhalb des Spielfelds entfernt waren, konnten noch die oben verbliebene Holzleisten druch lösen der Schrauben unter dem Spielfeld entfern werden. Nun war das Spielfeld komplett leer und es konnte nun der erste Schritt der eingentichen Restaurierung erfolgen: Das ablösen des Mylar um die Schlagtürme.

Dafür habe ich eine Methode verwendet, die ich bereits erfolgreich bei meinem Flash angewendet habe. Das Mylar wird zuerst mit einem handelsüblichen Haarfön an einer Ecke erwärmt (nicht verbrannt!) und anschließen vorsichtig an dieser Stelle mit dem Fingernagel angehoben, bis man das Mylar mit den Fingern packen kann. Dann die abzuziehende Stelle immer wieder mit den Fön erwärmen und ganz langsam (!) und vorsichtig das Mylar weiter abziehen. Diese Methode erfordert etwas Fingerspitzengefühl und ist sicherlich nich die schnelleste. Vorsichtig angewendet kann man damit das Mylar ohne jedwede Beschädigung des Spielfelds entfernen. Die Klebereste können mit etwas Methylalkohol und einem Lappen entfernt werden. Auch hier Vorsichtig vorgehen und immer nur eine Kleine Stelle bearbeiten. Das Ergebnis ist ein völlig leeres Spielfeld, das nun erst einmal gereinigt werden muss und anschließen kann die Beseitigung der Abspielungen erfolgen, dass wird dann der nächste Teil der Doku wink.gif .

post-18-1224487836.jpg

Geschrieben (bearbeitet)

Hi

Die kabel an den Spulen Knipse ich immer ab und lasse an den Spulen ein klein wenig der Kabelummantelung, macht die spätere erkennung einfacher.

Bröselt sich dann fast von selber auf das ganze.

Die Tackerklammern ziehe ich immer mit einer Flachzange nur auf einer seite raus,

So lassen sie sich später auf der rausgezogenen seite mit der Flachzange genau so wieder reindrücken.

Vorher mit Einem Kleinen schraubendreher etwas angehebelt.

Bei den Bumpern das gleiche, dabei die Leitungen so lang wie möglich lassen

oder direkt zu neuen greifen, war bis jetzt aber noch nie nötig.

Eine meine ungeliebtesten aufgaben bei ner PF demontage..

Mein letzter kandidat hatte 6 stück sad.gif

Mein jetztiger keinen banano.gif

Fals da noch klebereste vom Mylar sein sollten kann ich nur Buz Point G502 Empfehlen !

Damit geht der klebeschmodder meiner meinung am besten ab.

Noch ne kleine macke von mir ist die schrauben auf der unterseite direkt nach der demontage wieder an der gleichen stelle leicht einzudrehen.

So gerät man nicht in die gefahr später festzustellen das die schrauben unterschiedliche längen haben.

Bei Lampenfassungen zb. kurze bei Spulenhalterungen etwas länger.

Wenn die vertauscht werden kann das böse enden.

Auch auf die Posts achten das die alle gleich sind, genau wie deren Schrauben.

Demontiere die der reihe nach.

Schraube erst die ab wo zb noch oben ein plastic verschraubt ist lege sie daneben (um auch unterschiede in den längen und gewinden sehen zu können) und mache foto.

Dann weg mit den dingern und noch ein foto.

Wenn du jetzt die wo nur schrauben drin sind demontierst und das gleiche machst.

Kann man sich beim zusammen schrauben später erst nur um eine sorte kümmern ohne gross nachdenken zu müssen.

Ja und wie du sagtest...

FOTOS FOTOS FOTOS !

Viel erfolg !

Gruß

Sepp

Bearbeitet von SeppSaftig
  • 2 Monate später...
Geschrieben

Ach, wär doch dieses lästige "real life" mit seinen ganzen Unannehmlichkeiten nicht, was hätte man Zeit für die schönen Dinge des Lebens, z.B. seinem Hobby nachgehen zu können... Nach diversen Turbulenzen und einer ambulanten Augen-OP gehts jetzt weiter mit dem zweiten Teil.

Nachdem alle Teile inkl. das Mylar vom PF entfernt wurden (Arbeitsaufwand ca. 5,5 Std.), habe ich angefangen es zu reinigen. Zuerst grob mit etwas Breff Multifettlöser und anschließend mit Fensterklar nachgewischt. Die eigentliche Verschmutzung entferne ich immer mit den allseites erwähnten Schmutzradierern, dazu ein kleiner Tip: Zumindest bei Rossman gibts exakt die selben Pads (sind lediglich etwas kleiner) als das Original zum halben Preis, ich denke für andere Diskounter gilt das gleiche. Einen Hinweis hier aus dem Forum, der eine schnellere Reinigung verhoffte, habe ich bei dieser PF-Reinigung mal ausprobiert: Statt mit Wasser habe ich einen Radierer mit Alkohol getränkt. Dabei ergab sich tatsächlich eine schnellere Reinigung, die allerdings IMHO nur dem Alkohol zuzuschreiben und auch mit Vorsicht zu geniessen ist, da man schnell die Farbe mit ab hat. Außerdem werden Unebenheiten der Oberfläche wie Risse und die berüchtigten "Krähenfüße" nicht geglättet. Für mich hat sich eine Kombination aus akloholgeträngten und wassergetränten Pads bewährt. Erst mit dem Alkohol die groben Verschmutzungen beseitigen, dabei nicht zu lange das PF damit behandeln (max eine Minute pro Stelle), dann mit dem wassergeträngten Pad hinterher gehen und die Oberfläche je nach Güte nachrubbeln. Dass dabei übringens kleinere Löcher oder Abspielungen sowie leichte Abnutzungen um die Inserts zu Tage treten ist völlig normal, da auch lose und tote Lakteile abgelöst werden. Da das PF ohnehin nachgearbeitet werden muss, kann man diese Stellen später mit ausbessern.

Außerdem sollte man auch mit den wassergeträngten Pad aufpassen, dass das Wasser nicht zu lange auf dem PF verbleibt, da auch dieses zum aufquellen der Farbe und des Holzes führen kann. Also immer mal wieder mit einem Tuch das Wasser entfernen und an einer anderen Stelle weitermachen. Das Ergebnis ist dann ein sauberes PF, bei dem nun die Abspielungen beseitig werden können. Zeitaufwand bis hierher sind ca. 11 Std., die Kosten bis jetzt sind überschaubar. Alle Zeiten und Kosten werde ich zum Ende des Projekts in einer Exceltabelle darstellen.

Zwischenzeitlich hab ich auch die Gelegenheit genutzt mir einen Tumbler zu kaufen. Bis jetzt habe ich alle Reinigungsarbeiten an den Metallteilen mit Stahlfix und Kunststoffreiniger (!) gemacht (ja, Kunststoffreiniger, eignet sich hervorragend zum Reinigen von verzinkten Teilen). Dem Tumbler lag ein 5kg Sack Nussgranulat bei. Zuerst habe ich das Gerät an den Schrauben und Metallteilen der Spielfeldoberseite ausprobiert und bin sehr begeistert. Nicht nur dass es eine enorme Arbeitserleichteung ist, auch das Ergenbis ist um längen besser! Nach einer zweiten Runde mit den Metallteilen unterhalb des PF kann ich diesen Eindruck nur bestätigen. Gerade die etwas größeren Teile wie Ballauswurfhebel und speziell die Plunger sehen wieder aus die neu! Ich kann nur jedem, der mal einen Pin wieder auf hochglanz bringen möchte die Anschaffung eines solchen Geräte empfehlen. Alle Teile habe ich mit einem guten Schuß Stahlfix ca. 48 St. tumbeln lassen.

Im nächsten Teil gehts dann los mit dem Ausbessern der Abspielungen und dem Lackieren des PFs.

(Noch ein Bild vor dem Reinigen...)

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  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Zwischenzeitlich hab ich dem PF eine erste Lackschicht verpasst. Ich habe mich diesemal dafür entschieden vor der Beseitigung der Abspielungen erst eine Schicht Lack auf zu bringen, da man dadurch Fehler bei der Beseitigung der Abspielungen besser wieder Rückgängig machen kann. Bin gespannt ob dem so ist.

Vor der Lackierung wurde das PF wie bereits beschrieben gesäubert und anschließend von den Resten der Schmuztradierer-Hinterlassenschaften befreit, welche beim Reinigen in die Löcher geflossen sind. Diese lassen sich gut mir Wattestäbchen und Alkohol entfernen. Außerden hab ich noch die Ränder der drei Löchen der eject holes geschliffen, die mit weißer Farbe besprüht waren (die weißen eject hole plastics werden später durch transparent rote ersetzt).

Nachden alle Reinigungsarbeiten gemacht waren hab ich das PF mit 1000er Schleifpapier trocken leicht mattiert, damit der Lack besser haftet. Anschließend wurde das PF abgesaugt und dann alle Löcher auf der Unterseite mit Malerkrep abgeklebt, auch die der Inserts, damit diese keinen Sprühnebel abbekommen. Danach wurde die Oberläche mit Silikonentferner gründlich abgerieben. Kurz vor dem Lackieren noch mal mit einem Staubbindetuch über das PF gewischt und dann hab ich eine Dose 2K-Lack im Kreuzgang gesprüht.

Nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden hab ich dann das Bild gemacht. Nach frühestens 48 Stunden werde ich das PF dann mit 800er nass schleifen und anschließend die Abspielungen entfernen, das wird dann der nächste Post.

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  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Ich hoffe Du bist wie gewünscht vorangekommen.

Zum bisher beschriebenen Verlauf die Frage: Hast Du die Inserts vor dem PF-Anschliff geschützt/abgeklebt oder geht das auch ohne?

Bin an Deiner Doku auch weiterhin interessiert, weil ich das gleiche Projekt noch vor mir habe und selbst noch keine Erfahrung gemacht habe.

Viel Spass und Erfolg

Heiko

Geschrieben

Hallo Heiko,

beim ersten Anschliff hab ich die Inserts einfach ausgelassen, abgeklebt hab ich sie nicht.

Gruß, André

Geschrieben

Hallo,

es folgt ein weiteres Kapitel in der unendlich langsamen Geschichte der vierteiligen Trilogie in fünf Bänden "Operation Feuerkraft wieder herstellen" wink.gif : Bei dem Spielfeld sind nun alle Abspielungen beseitigt und es kann nun eine Weitere Schicht 2k-Lack aufgebracht werden. Aber der Reihe nach.

Nach dem Aushärten der ersten Lackschicht habe ich das PF mit 1000er Schleifpapier nass von Hand geschliffen. Dieser Zwischenschliff dient nur dazu, dass die nächste Schicht Lack gut hält. Nach dem Schleifen habe ich die Abspielungen mit Acrylack (Marke Marabu, matt) und mehreren, unterschiedlich kleinen Pinseln beseitig. Da das PF zum Glück noch in einem sehr guten Zustand ist, konnte ich bis auf ein paar runden Inserträndern auf den Einsatz der geplotteten Maskierfolien verzichten und alles von Hand machen. Die erforderlichen Farben entsprechen glücklicher weise zu einem Großteil den erhältlichen Farbtönen, so dass ich nur bei wenigen Farben mischen muste.

Nach der ersten Lackierung hat sich ein "Problem" ergeben, dass häufig bei älteren Spielfelder in Zusammenhang mit dem Lackiern auftritt: Um die Inserts ist der Lack in die Ritzen zwischen Spielfeld und den Inserts gelaufen und hat dort eine Rille im Lack hinterlassen. Aus der ersten Lackierung meines Flash PF war mir dieses Problem bekannt und es ist auch relativ einfach zu beheben. In die Rillen wird klare Acrylfarbe gepinselt. Diese dichtet die Nahtstellen ab (sofern nicht schon vom 2k-Lack erledigt). Nach dem Trocknen kann man die überschüssige Acrylfarbe mit 1000er Schleifpapier vorsichtig, trocken entfernen und die Nahtstelle glätten. Nach der nächsten Schicht 2k-Lack ist dann weder von den Ritzen, noch von dem Acryllack noch etwas zu sehen.

Bei der nächsten Lackierrunde kommen dann zwei Dosen zum Einsatz, mit der ersten werden dann die jetzt noch konkarven Inserts aufgefüllt. Zu diesem Zweck hab ich Mutti den Wassereinfüllbecher vom Bügeleisen geklaut, ;-) dieser besitzt eine schöne Gießnase und ist aus Kuststoff. Zu beginn des Lackierens wird dann ein guter Teil der ersten Dose in den Becher gesprüht. Anschließen werden die Insert-Kuhlen damit angefüllt. Danach wird der Rest er Ersten und dann die zweite Dose aufgesprüht. Das ergibt dann insgesamt eine dickere Schicht Lack, die aber nach dem trocknen auch noch stärker geschliffen wird als die übrigen Schichten, damit eine möglichst plane Fläche entsteht.

Danach werden dann noch die drei restlichen Dosen in drei weiteren Lackiergängen gesprüht, dazwischen erfolgt immer wieder ein Zwischenschliff. Zu guter Letzt wird dann das PF noch mit Perfect IT und Finesse IT auf Hochglanz poliert. Das Endergebniss gibts dann als Bild.

Im nächsten Teil gehts weiter mit der Verunstaltung des cabinets...

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Flipperfreunde!

Bin wieder einen kleinen Schritt weiter gekommen: Das PF ist quasi fertig.

Insgesamt wurde es mit 6 Dosen 2k-Klarlack in 5 Schichten lackiert, dabei hab ich zwischen den Lackiergängen immer wieder mit P1000 einen Zwischenschliff gemacht um Staubeinschlüße und Unebenheiten zu beseitigen. Geschliffen hab ich mit der Hand, einfach ein Stück Holzleiste aus dem Keller genommen, Schleifpapier zurecht geschnitten und darum gelegt.

Beim vorletzten Lackiergang ist natürlich auch noch was schief gegangen: Ich hab vor dem lackieren das Staubbindetuch vergessen, das Ergebnis war ein mit Staubeinschlüssen übersätes PF das ich erst mal kräftig schleifen musste. Vor dem letzten Lackiergang ist mir das dann aber natürlich nicht mehr passiert.

Nachdem der Lack ein paar Tage getrocknet war, hab ich dann den letzten Schliff gemacht. In aufsteigender Reihenfolge hab ich mit 800er, 1000er und zuletzt mit 1200er nass geschliffen. Anschließend bekam das PF zwei Polierdurchgänge mit Perfect IT und zu guter letzt vier Durchgänge mit Finess IT. Poliert habe ich mit einer Bohrmaschine mit Polieraufsatz aus dem Baumarkt. Zum Schluß muss dann nur noch der Rest des Poliermittels aus den Löchern entfernt werden, was allerdings eine ziemliche Plackerei ist (es gibt halt schöne und weniger schöne Arbeiten). Jetzt wird noch die Rückseite mit einem passenden Grau gestrichen, dann ist das PF fertig zum wiederaufbau.

Als nächstes steht dann (wie schon angedroht) die Backbox an. Da das Kabinet wie schon erwähnt ziemlich verranzt ist, werde ich es komplett neu lackieren. Dazu hab ich mir in einem Online-Graffiti-Shop Farbdosen der Marke "Montana", Serie "Black" bestellt. In dieser Serie gibt es 104 verschiedene, glänzende Farben, es sollte also immer eine passende dabei sein. Zudem sind die Farben mit nicht mal 4 Euro pro Dose inkl. Versand sehr günstig.

Da ich vom Shop eine Farbkarte bekommen habe, konnte ich vorher die passenden Farben heraussuchen. Für das Rot kommt die Farbe "China red" und für gelb schlicht "Yellow" zum Einsatz. Zuerst wird die alte Farbe mit einem Schwingschleifer entfernt, dann werden alle Schadstellen mit Clou Holzpaste beseitigt. Danach wird die ersten Schicht lackiert. Durch den günstigen Preis lohnt sich der Kauf von extra Grundierung nicht, ich werde einfach zwei oder drei Schichten Schwarz lackieren und wieder entsprechend zwischenschleifen. Anschließend kommen dann die auf Maskierfolie geplotteten Schablonen zum Einsatz, das werde ich dann im nächsten Teil ausführlicher beschreiben.

post-18-1237536626.jpg

Bearbeitet von Ede
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo,

leider gibts dieses mal nichts Gutes zu berichten... :traurig1:

Der erwähnte Lack erwies sich als völlig unbrauchbar. Erstens trocknet er unglaublich lang und zweiten ist er nach dem Austrocknen nicht nichtig hart, die Frabe fühlt sich an wie Gummi und läßt sich mit dem Fingernagel wieder herunterkratzen. Fazit: Diese Schei*e taugt tatsächlich nur zum Wändebeschmieren: Ein großen Bogen darum machen wenn man das nicht vor hat! :nono:

Jetzt muss ich sehen, dass ich die reste dieser Schweinerei wieder von meiner BB bekomme und mir anschließend anständigen Lack besorgen.

Ein saurer Ede...

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Hallo,

Nachdem ich mit dem Anbringen der geplotteten Maskierfolie so meine Probleme hatte (s.o.), hab ich mir zwischenzeitlich eine Lösung erdacht. Dabei war der erste Gedanke, nämlich der an eine Übertragungsfolie der Richtige. Ist zwar nicht die günstigste Methode aber am effektivsten. Nach dem Erhalt der Ü-Folie bin ich beim Anbringen der Maskierfolie dann folgendermaßen vorgegangen:

- Maskierfolie zurechtgeschnitten und auf die zu beklebende Seite (hier die der BB) gelegt und ausgerichtet.

- Dann die Folie rundherum mit Tesafilmstreifen fixiert, an der unteren Seite ein Stück freigelassen, damit später von dort aus ein Stück von der Trägerfolie entfernt werden kann.

- Ein Stück Ü-Folie in den Maßen er Maskiefolie zurecht geschnitten und komplett über die Maskierfolie geklebt.

- An der nicht fixierten, unteren Seite die Maskiefolie angehoben und eine Stück der Trägerfolie abgelößt und abgeschnitten.

- Nun konnte das erste Stück der Maskierfolie aufgeklebt werden und fixiert somit den Rest der Folie, sodass sich diese nicht mehr verschieben konnte.

- Jetzt konnten die Testafilmstreifen entfernt (mit einen Skalpell durchgeschnitten) werden, damit man den Rest der Maskierfolie anbringen kann. Dazu hab ich immer ein Stück von der Tragerfolie gelöst und abgeschnitten und dann die Maskielfolie mit einem Rakel vorsichtig aufgeklebt. Durch das Aufkleben der Ü-Folie kann sich nun beim Abziehen der Trägerfolie von der Maskierfolie nichts mehr von den geschnittenen Teilen lösen oder verheddern, da alles durch die Ü-Folie zusammengehalten wird.

- Nach dem die komplette Maskierfolie aufgeklebt war, konnte die Übertragungsfolie von der Maskierfolie entfernt werden. Dieses geht sehr einfach, da die Ü-Folie nur sehr schwach klebt.

- Zu guter Letzt müßen noch die Teile der Maskierfolie entfernt werden, die später lackiert werden sollen. Diese kann man einfach mit einem Skalpell an einer Stelle vom Holz lösen und anschließend abziehen.

Diese Methode ist sehr einfach zu handhaben und ergibt ein perfektes Ergebinss. Anschließend hab ich dann die Stellen lackiert, zuerst die Ränder mit der Grundfarbe (schwarz), damit später keine Farbe unter die Maskierfolie ziehen kann, falls diese mal an der ein oder anderen Stelle nicht richtig klebt (Ist ein Trick von einem Member hier aus dem Forum, leider hab ich den Namen vergessen. Trozdem nochmals danke für den Tip!). Nachdem das Schwarz dann angetrocknet war, hab ich drei Lagen Rot gesprüht, zwischen durch immer etwas antrocknen lassen. Dann hab ich das Ganze 5 Minuten antrocknen lassen und dann die Maskierfolie vorsichtig wieder abgezogen.

Beim Anbringen der Maskierfolie für die zweite Farbe (Gelb) gabs dann das Problem, dass man durch die undurchsichtige Trägerfolie die Maskierfolie nicht auf dem bereits lackierten Muster ausrichten konnte. Dieses Problem hab ich gelöst, indem ich an den Ecken der Muster für die gelbe Farbe kleine Löcher in die Trägerfolie geschnitten habe, sodass die darunterliegenden Muster sichtbar wurden und ich die Folie entsprechend ausrichten konnte. Löcher, die in dem nicht zu lackierenden Bereich gemacht werden mussten, hab ich anschließend mit Tesafilm wieder zu geklebt. Dann bin ich wie oben vorgegangen, wobei natürlich nun die Grundfarbe Rot als erstes, und anschließend mit Gelb lackiert wurde. Diesen gesamten Vorgang hab ich weiter unten etwas bebildert.

Dank der im Computer, als Vektorformt erstellten und geplotteten Folien sind die beim FP doch sehr geometrischen Muster sehr akkurat geworden, was man mit einer handgeschnittenen Folie so sicherlich nicht hin bekommen hätte. Ich bin mit dem Ergebnis jedenfalls voll zufrieden und durch die einfache Handhabung hat das Anbringen der großen Gehäuseschablonen ein wenig seinen Schrecken verloren und ich sehe dem nun gelassener entgegen. Jetzt werde ich als nächstes die BB wieder komplettieren und anschließend mit dem großen Gehäuse weiter machen. Außerdem müssen noch diverse Teile zum Metallveredeler, der Kabelbaum schreit auch noch nach Säuberung, das Backglas muss noch restauriert werden und und und... Die Arbeit geht mir also voraussichtlich so bald nicht aus.

Geschrieben

Die mit den Spicklöchern versehene Maskierfolie aufgelegt und fixiert:

post-18-1247548805.jpg

Geschrieben

Jetzt kommt die blaue Ü-Folie über die Maskierfolie:

post-18-1247548835.jpg

Geschrieben

Nachdem die Ü-Folie vollständig aufgebracht war, konnte nun die Maskierfolie w.o. beschrieben aufgeklebt werden:

post-18-1247548875.jpg

Geschrieben

Wenn die Maskierfolie komplett aufgeklebt ist, kann die Ü-Folie wieder entfernt werden:

post-18-1247548905.jpg

Geschrieben

Die aufgeklebte Maskierfolie nach dem entfernen der zu lackierenden Stellen:

post-18-1247548932.jpg

  • 5 Monate später...
Geschrieben

Das ist doch ein sehr schönes Ergebnis geworden!!!! Beim nächsten Mal geht das schon wesentlich schneller - wenn Du sowas nochmal machen solltest.

Gruß George

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