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Bingo? Bingo!


Rolf

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Die wenigsten Flipperfreunde können mit dem Begriff "Bingo" als Verwandtem der Flipper etwas anfangen oder haben ein solches Gerät einmal in freier Wildbahn gesehen geschweige dann gespielt.

Was ist also das Interessante an einem Gerät, was aussieht wie ein Flipper, aber offenkundig keiner ist, weil es zwar einen Kugelabschuss hat, aber weder Flipperknöpfe, Flipperfinger, Bumper, Targets usw. aufweist, dafür aber eine Anzahl Löcher im Spielbrett und eine mehr oder weniger merkwürdige Anzeige im Kopfteil?

Dabei reden wir lt. ipdb immer hin von derzeit 191 bekannten Geräten, oftmals von Flipperherstellern (z.B. Bally) produziert, von den 50ern bis 2002.

Worum geht es?

Bei einem Bingo geht es darum, eine Reihe von Kugeln (in der Regel 5) durch geschicktes Abschiessen und "anticken" (deshalb auch eine deutlich vergrößerte Lockbar) des Gerätes so in den numerierten Löchern im Spielfeld zu plazieren (oder, wenn eine gewünschte Zahl verfehlt wurde über den Ausgang unten wieder zu erhalten), dass auf den/den Anzeigetableau(s) Gewinnkombinationen (=Credits zum Weiterspielen) erreicht werden. Üblicherweise reichen 3 Kugeln auf dort vorgegebenen Markierungen bereits für einen Gewinn, demzufolge geben 4 oder gar 5 Kugeln höhere Erträge, und auch Mehrfachgewine sind möglich.

Dabei sind sowohl die erzielbaren Credits wie auch diverse Zusatzfeatures i.d.R. davon abhängig, wieviele Credits für ein Spiel eingesetzt werden. Diese Funktionen sind dabei nicht linear, d.h. wenn z.B. mit den ersten Credits fast immer die Grundfunktionen bereitgestellt werden, sind "höherwertige" Features nur mit Hilfe höherer Einsätze unter Akzeptanz von immer mehr "Nieten" (d.h. ein zusätzlich eingesetzer Credit bewirkt nichts) erreicht. Pech, wenn man ein so teuer erkauftes Spiel versiebt.

Zu allem Übel adaptiert sich die Maschine an den Spieler, d.h. je besser ein Spieler ist und Credits gewinnt, desto schwerer wird es in den nachfolgenden Spielen die wirklich schönen Features zu erhalten.

Die Geräte unterscheiden sich deutlich in Ihren Ausstattungen: so gibt es Maschinen mit nur einer Anzeige, die aber vom Spieler modifiziert (verschoben) werden kann oder auch solche mit bis zu 6 permutierten Anzeigen, in die die Kugeln parallel eingespielt werden. Auch die Gewinnwertigkeiten können fest oder einsatzbedingt ansteigend sein. Die denbkaren Features hier aufzulisten würde den Rahmen sprengen, den Interessenten sei daher die sehr gute Seite

http://bingo.cdyn.com

empfohlen.

Bingos in Deutschland sind selten. Vor allen in Belgien sind sie aber dem Vernehmen nach häufiger anzutreffen - auch als Ersatz für Geldspielgeräte: man kauft Credite beim Wirt, spielt, und lässt sich den Gewinn wieder auszahlen.

Bingo spielen ist nichts für Hektiker und genauso wie ein Flipper verzeiht auch kein Bingo einen zu ungestümen Umgang - Tilt! Dafür kann man mit etwas Geschick für kleines Geld lange spielen und dabei noch sein Lieblingsgetränk auf der fast ebenen Spielfeldscheibe plazieren.

Rolf

Bearbeitet von Rolf
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Bin regelmässig in Paris und stelle fest, dass in vielen Bistros die Uralt-Flipper "Amazon Hunt" und "Bone Buster" welche offensichtlich bis vor ca. 2 Jahre die offiziellen "Bistro-Pins" waren gegen Bingos austauscht werden! Beim Stern-Importeur für die Schweiz in Basel stand auch so eine Kiste rum und er meinte, man wolle die Akzeptanz dieser Geräte in der Schweiz mal abtesten.

Bearbeitet von avalanche
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Hier noch etwas zum eigenen Bingo-Lebensweg:

Ich kam zu Bingos so gegen Ende der 70er, als ich leichtsinniger Mensch mit viel Geld einen Dortmunder Spielhallenbetreiber reicht gemacht hatte. Irgendwann stand dann da so eine merkwürdige Maschine rum und, nachdem ich das Prinzip begriffen und ein Gefühl für die Laufwege der Kugel hatte, konnte ich des öfteren mit meinen letzten 50 Pfennig da noch ein Stündchen oder mehr "dranhängen".

Es war ein Bally Miss America deLuxe (MAD) Bingo.

Als sich dann mein Automatenhobby in Richtung Flipper entwickelte war es mein Wunsch, auch einmal einen Bingo zu besitzen. Immer, wenn ich Kontakt zu irgendwelchen Aufstellern hatte, habe ich nachgefragt - negativ.

Eines Tages meinte dann Jupp Kapek, er bekäme 2 Geräte rein - es war klar, dass einer "mir" war, und, es waren sogar 2 MAD! Den zweiten hat übrigens Uwe(?) Stippler bekommen, der schon einen hatte aber ihn mir nicht geben wollte - immerhin hatte er den Schaltplan und das Handbuch (ohne die hat man bei den Geräten verloren).

Tja, nun ist Miss America schon einige Jahre bei mir und hin und wieder setze ich mich auch wieder ein Stündchen daran - es macht mir immer noch Spass.

Auf meiner HP gibt auch ein paar Bilder davon, hier der direkte Link

Als zweites Gerät habe ich mittlerweile ein Six-Card-Game namens Blue Chip, auch von Bally, welches ich eigentlich als Ersatzteilspender gekauft hatte. Aber das brachte ich nicht übers Herz, und so habe ich es aus Schrott wieder zum Leben erweckt (Leider derzeit noch ohne Bilder).

Übrigens stammen meine beiden Geräte aus Belgien, interessant waren die vorgefunden "Aufstellermodifikationen", die die Verfügbarkeit der zuvor beschriebenen Features zu Gunsten der Aufsteller "verschoben".

Das Forumsmitglied wewu besitzt übrigens noch eine elektronische Bingo-Variante (Bally Continental) und sucht hierzu noch die Programm-Proms. Hilfreiche PM an ihn sind erwünscht.

Bearbeitet von Rolf
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